Neues Förderprogramm bewährt sich / 60 Integrationen in Arbeitsmarkt
Ungeachtet der weiterhin relativ guten Arbeitsmarktlage gelingt es langzeitarbeitslosen Personen häufig nur schwer, einen Arbeitsplatz zu finden. Viele von ihnen wollen aber arbeiten und sind motiviert, wenn sie die Chance bekommen, ins Berufsleben zurückzukehren. Um den Sprung in die Erwerbstätigkeit zu schaffen, benötigen sie einen geeigneten Arbeitsplatz und eine passgenaue Unterstützung.
Ein solches Instrument ist das neue Förderprogramm „Teilhabe am Arbeitsmarkt“. Es sieht für die Dauer von bis zu fünf Jahren unter anderem eine ganzheitliche beschäftigungsbegleitende Betreuung vor. Mit Hilfe eines intensiven und regelmäßigen Coachings sollen arbeitsmarktferne Personen im Berufsleben wieder Fuß fassen und die geförderten Arbeitsverhältnisse nachhaltig stabilisiert werden. Unternehmen bietet das Programm unter anderem die Möglichkeit, (neue) Arbeitsplätze für unterstützende Tätigkeiten einzurichten. Auch können sie fünf Jahre lang Lohnkostenzuschüsse erhalten, die in den ersten beiden Jahren bis zu 100 Prozent betragen. Zudem werden notwenige Weiterbildungskosten übernommen.
Beim Kreisjobcenter des Landkreises Fulda agiert der Fachdienst Kommunaler Arbeitsmarkt federführend in dem vor rund zwei Jahren gestarteten Förderprogramm. Sachgebietsleiter Markus Vogt spricht von einer auch im Landesvergleich sehr guten Zwischenbilanz mit bislang 60 Integrationen und nur wenigen Abbrüchen. Als Erfolgsfaktoren nennt er die fachlich kompetenten und engagierten Mitarbeiterinnen des Teams Eingliederung, die passgenaue Arbeitsplatz- und Arbeitgebersuche sowie den gut vorbereiteten Wiedereinstieg ins Erwerbsleben.
Beispielhaft für eine gelungene Arbeitsintegration steht Michael Stöffler, der in Neuhof wohnt und lange im Schaustellergewerbe gearbeitet hat. Der heute 55-jährige mit einer durchaus bewegten Lebensgeschichte war vorübergehend ohne festen Wohnsitz und bezieht seit 2005 SGB II-Leistungen. Nach Vorcoaching und Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs) wurde er im August 2020 über das Förderprogramm „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ zunächst befristet für zwei Jahre im Umweltzentrum der Stadt Fulda eingestellt, wo er als Hausmeister tätig ist. Hierbei kommt ihm sein handwerkliches Geschick auf unterschiedlichen Gebieten zu Gute.
Vor allem die Arbeit im Freien gefällt Michael Stöffler, wobei der Anfang nicht ganz leicht gewesen sei. Er habe aber viel Verständnis und „erstklassige“ Unterstützung erfahren. Dadurch sei ihm das Durchhalten sehr erleichtert worden. Er könne deshalb andere nur ermuntern, auch nicht zu schnell aufzugeben. „Es gibt beim Umweltzentrum im handwerklichen Bereich fast nichts, was ich nicht mache.“ Der größte Wunsch von Michael Stöffler wäre daher eine unbefristeter Weiterbeschäftigung. Dies würde es ihm ermöglichen, für seinen Lebensunterhalt selbständig und ohne staatliche Hilfszahlungen aufzukommen.
Überzeugte Fürsprecherinnen findet Michael Stöffler in Ute Böhm vom Arbeitgeberservice und Ellen Brauner vom Coachingteam des Kreisjobcenters. Sie sind ihm wichtige Stützen. Dies gilt sowohl beim Bemühen, in einen normalen beruflichen Alltag zurückzufinden, als auch beim Versuch, sein Privatleben wieder besser in den Griff zu bekommen. Geschäftsleiter Timo Heumüller und Alexander Sust vom Umweltzentrum lobt vor allem Arbeitseinsatz und Selbstdisziplin von Michael Stöffler und zeigt sich auch aufgrund der positiven Erfahrungen grundsätzlich offen für eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses sowie weitere Einstellungen über das Förderprogramm „Teilhabe am Arbeitsmarkt“.
Kontakt
Ansprechpartnerin beim Kreisjobcenter für Arbeitgeber, die an dem Förderprogramm interessiert sind, ist Ute Böhm, Telefon (0661) 6006-8056 oder E-Mail
Bildunterschrift:
Wenn es etwas zu werkeln gibt, ist Michael Stöffler (3.v.) zur Stelle. Von links: Alexander Sust Geschäftsleitung (Geschäftsleitung Umweltzentrum), Markus Vogt (Sachgebietsleiter Kreisjobcenter), Ute Böhm (Arbeitgeberservice Kreisjobcenter), Ellen Brauner (Coachingteam Kreisjobcenter) und Timo Heumüller (Geschäftsleitung Umweltzentrum)
Foto: Sebastian Mannert
Text: Stefan Waldmann